Orgeln

Albietz-Orgel

Die Chororgel von St. Ursula, erbaut 1984 von Winfried Albiez, sollte sich in historisierender Weise der italienischen Renaissance anpassen. Entsprechend den italienischen Vorbildern hat man die Orgel im Chor der Kirche platziert. Hier befanden sich ursprünglich zwei Chorgestühle. Das Landesdenkmalsamt stellte die Bedingung, diese zu erhalten und in die neu zu bauende Orgel zu integrieren. Heute dienen diese beiden Teile des Chorgestühls als Unterbauten der Chororgel. Der Einbau der Albiez-Orgel stellt bis dato den einzigen drastisch-verändernden Eingriff in die sonst ursprünglich erhaltene Raumsituation von St. Ursula dar.

Das Haupt- und Pedalwerk ist nach wichtigen Grundelementen des altitalienischen Orgelbaus gestaltet. Die Register, d.h. die Klangfarben, tragen italienische Namen, z.B. Flauto oder Tromba. Winfried Albiez unternahm mehrere Studienreisen nach Florenz, um sich bei Prof. Dr. Donati, der dort die Werkstätte für Restaurationen altitalienischer Orgeln leitete, Prinzipien des altitalienischen Orgelbaus anzueignen. Folgerichtig ließ Albiez die Metallpfeifen bei einem italienischen Pfeifenmacher fertigen, der durch Restaurierungen vieler alter Werke wertvolle Erfahrungen über Winddruck, Mensurierung, Intonation sowie auch Stimmungen gewonnen hatte.

Der italienisch Beeinflusste Teil der Orgel befindet sich mit dem frei davor stehenden Spieltisch auf der Epistelseite. Das Landesdenkmalsamt hatte sich geweigert, einen Einbau der Spielanlage in den Unterbau beim Hauptwerk zuzulassen, um das Chorgestühl zu erhalten. Als Pendant zur italienischen Seite fungiert auf der Evangelienseite bei äußerlich gleicher Prospektgestaltung ein Schwellwerk in französisch-romantisch klingender Ausprägung. Im Unterbau dieser Seite residiert als weiteres (und kleinstes) Werk ein Positiv - man könnte es auch Brustwerk nennen - mit deutschen Registernamen. Beide Seiten sind mittels einer rein mechanischen Ton- bzw. Spieltraktur verbunden. Auch die Kopplungen der Werke untereinander muss der Organist mit eigener Kraft mechanisch bewältigen. Der Weg von der Taste bis zu den Ventilen im Schwellwerk beträgt beispielsweise 14,75 Meter.

Die Registeranlage allerdings funktioniert mittels elektrischer Magnete. Seit 2009 besitzt die Orgel einen sogenannten elektronischen Setzer. Seitdem können 8x 1024 Registrierungen abgespeichert und über einzugebende Code-Worte gesichert werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieses Instrument eine gelungene Synthese darstellt aus der klassischen Bauweise der altitalienischen Instrumente und der Weitung ihres klanglichen Spektrums hin zur französischen Romantik. Beeindruckend ist die ausgeglichene Intonation mit weichen vocaliter ansprechenden Prinzipalen bei gleichzeitig strahlendem Glanz des Plenums des italienisch inspirierten Hauptwerks.

DISPOSITION

Steinmeyer-Orgel

Die Orgel auf der Empore wurde 1952 vom Orgelbauunternehmen G. F. Steinmeyer & Co. als Opus 1827 erbaut. Sie hat drei Manuale und 60 Register. Aufgrund ihres stark renovierungsbedürftigen Zustandes ist die Orgel nicht spielbar. Eine Instandsetzung des großen Instrumentes ist langfristig geplant.

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