Lesung aus Werken von Dietrich Bonhoeffer
Livestream zum 75. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges
am 8. Mai 2020, 19:30 Uhr aus der Pfarrkriche St. Ursula
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Dem Rad in die Speichen fallen
Literarische Collage mit Texten von Dietrich Bonhoeffer
unter der Schirmherrschaft von Herzog Franz von Bayern
Einführung & Konzept: Michael Lahr
Sprecher: Gregorij H. von Leitis
Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, ging der zweite Weltkrieg zu Ende; Menschen wurden aus den Schrecken der Konzentrationslager befreit, die menschenverachtende nationalsozialistische Diktatur wurde besiegt. Knapp einen Monat zuvor, am 9. April, wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Adolf Hitler persönlich hatte Bonhoeffers Exekution angeordnet. Der Theologe und Widerstandskämpfer wurde 39 Jahre alt.
Sofort nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten kritisierte Bonhoeffer in einem Radiovortrag den Hitlerkult und erklärte: "Führer und Amt, die sich selbst vergotten, spotten Gottes." Die Übertragung im Rundfunk wurde abgebrochen. In seiner Denkschrift "Die Kirche und die Judenfrage" forderte er die Kirche auf, nicht bloß solidarisch mit den Opfern zu sein, sondern - wo nötig - auch Widerstand gegen staatliche Übergriffe zu leisten, dem Rad in die Speichen zu fallen. Mit dieser Position stand Bonhoeffer auch innerhalb der Kirche weitgehend isoliert da. In den Predigerseminaren der Bekennenden Kirche bildete er junge gleichgesinnte Theologen aus. 1939 reiste er nach London und New York, lehnte aber alle Angebote ab, im sicheren Ausland tätig zu sein. Er kehrte nach Deutschland zurück, begann für die sogenannte "Abwehr" im Kriegsministerium zu arbeiten und schloss sich dem Widerstandskreis um seinen Schwager Hans von Dohnanyi an. Am 5. April 1943 wurde Bonhoeffer wegen "Wehrkraftzersetzung" verhaftet. Seine Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft, ebenso wie die schon zuvor geschriebenen Werke "Nachfolge", "Gemeinsames Leben" und "Ethik", legen Zeugnis ab von dem Geist, in dem Bonhoeffer gehandelt und schließlich auch den Tod erlitten hat.
Die in Zusammenarbeit mit der Pfarrei St. Ursula im Pfarrverband Altschwabing geplante Lesung wird als livestream am Freitag, 8. Mai um 19.30 Uhr angeboten.
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Der Bayerische Staatsminister a.D. und Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung. Dr. Ludwig Spaenle hat eine Video-Botschaft geschickt.
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